Theater: Nicht viel

Als Gewinner zahlreicher Preise für sein außergewöhnliches Gesamtwerk muss Johann Le Guillerm nichts mehr beweisen. Aber was wäre, wenn er noch einmal ganz von vorne anfangen würde? Mit fast nichts, einem Punkt, einem Mindestniveau. Beobachten, experimentieren, nach pataphysischen Lösungen suchen, dieser Wissenschaft des Besonderen, die die Ausnahme zur Regel gemacht und den Weg für imaginäre Lösungen geebnet hat...

Schon mit den ersten Worten von Pas Grand Chose taucht man ein in das Gehirn eines rebellischen Vortragenden, der „den Weg sucht, der nicht nach Rom führt”. Von wörtlichen Aussagen bis hin zu verwirrenden Fantasien testet und demonstriert er und präsentiert offen die Ergebnisse seiner ebenso gewagten und verrückten wie essenziellen und schwindelerregenden Experimente. Die Hände auf seiner Tafel, die Kamera von oben, zeichnet er seine Demonstrationen mit Kreide auf, die auf einer großen Leinwand wiedergegeben werden. Man entdeckt, was eine Banane kann, die tausend Möglichkeiten, eine Clementine zu schälen, oder was passiert, wenn man die Zahl Null im Profil betrachtet.

Johann Le Guillerm, der in seinen früheren Zirkusvorstellungen eher schweigsam war, wird hier gesprächig, wissenschaftlich und philosophisch! Aber auch auf seine Weise clownesk. Seine burleske Präsenz à la Buster Keaton, unerschrocken und mondähnlich, ist einfach nur beglückend!

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